Das Narrenschneiden
Der
Autor Hans Sachs
Biografie
Hans
Sachs wurde am 5. November 1494 als Sohn des Schneidermeisters Jörg
Sachs geboren. Nach dem Besuch einer Lateinschule absolvierte er von
1509 bis 1511 eine Schuhmacherlehre. Anschließend ging er, wie damals
üblich, für fünf Jahre auf Gesellenwanderung.
Während dieser Zeit diente er
vorübergehend am Hof Kaiser Maximilians I. in Innsbruck und soll sich
dort zum Studium des Meistersangs entschlossen haben. Daraufhin begann
er im selben Jahr, Unterricht bei Meister Lienhard Nunnenbeck in München
zu nehmen. 1516 ließ sich Sachs dann endgültig in Nürnberg nieder,
wurde 1520 Schuhmachermeister, aktives Zunftmitglied der Meistersinger
und zeitweise deren Vorsitzender (um 1555).
Am 1. September 1519 heiratete
er Kunigunde Creutzer (* 1502). Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor,
die er jedoch alle überlebte. Nachdem Kunigunde 1560 gestorben war,
heiratete er am 2. September 1561 die junge Witwe Barbara Harscher.
Schon früh stellte sich Sachs
auf die Seite der Reformation und verbreitete die Lehre Martin Luthers,
zum Beispiel mit seinem Gedicht "Die Wittenbergisch Nachtigall" (1523),
einer volkstümlichen Darstellung der Lehren Luthers, mit dem er ersten
Ruhm erlangte. In der Folge produzierte Sachs mehr als 6000 Werke, viele
davon in Knittelversen (merke: „Der Hans Sachs, der war ein
Schuh-macher und Poet dazu"), und wurde zu einem der bekanntesten
Dichter des 16. Jahrhunderts. Hans Sachs starb am 19. Januar 1576 und
wurde auf dem Nürnberger Johannisfriedhof bestattet.
Zeitgenössische Bedeutung
Seine Bekanntheit bei den
Zeitgenossen verdankte er vor allem seiner Tätigkeit als Meistersinger.
Auch war Sachs schon zu seinen Lebzeiten ein gelesener und vor allem
auch ein gespielter Autor.
Sachs selbst begann 1558 mit
der Ausgabe der Nürnberger Folioausgabe seiner Werke und trug damit
maßgeblich zur Verbreitung seiner Fastnachtsspiele, Schwänke, Dramen,
Gedichte und Prosadialoge im Druck bei.
Neben diesen Werken wurde Hans
Sachs auch weithin als Anhänger und Verfechter der Reformationsbewegung
bekannt. So verfasste er vor allem in den Jahren von 1523 bis 1526
Reformationsdialoge und zeitkritische Flugschriften oder auch das
Reformationslied "Wach auf", dessen Originaltext Wagner in den
Meistersingern vertonte.
Dieses Engagement blieb nicht
ohne negative Folgen für ihn. Durch die damalige Obrigkeit erhielt
Sachs Schreibverbot und musste sich auf seine Tätigkeit als Schuhmacher
beschränken. Doch fasste die Reformation schon bald Fuß in Nürnberg,
das sich 1529 als protestantisch erklärte; die Beschränkung wurde
aufgehoben und Hans Sachs daraufhin zum Volkshelden.
Historische Bedeutung
Sachs’ Werk gilt als ein
bedeutendes Zeugnis der reichsstädtischen bürgerlichen Kultur des 16.
Jahrhunderts.
Hans Sachs wird als
talentiertester und berühmtester der Meistersinger erachtet und ist
wohl der einzige mit anhaltender Berühmtheit. Er ist auch der, über
den am meisten bekannt ist. Die strengen Regeln und die handwerkliche
Herangehensweise an die Dichtung der Meistersinger produzierte eine Art
Dichtung, die bei späteren Generationen nicht allzu viel Anklang fand.
Die historische Bedeutung der
Meistersingerbewegung liegt in der Tatsache, dass diese Bürger dazu
anregte, Dichtung nur zum eigenen Vergnügen und dem der eigenen
Verwandtschaft zu betreiben. Seine Fastnachtsspiele gelten als seine
besten Werke und werden heute noch aufgeführt. Darin und in einigen
anderen seiner Werke geht er über die Regeln eines echten Meistersangs
hinaus.
Von den Kompositionen des Hans
Sachs blieb vor allem die Silberweise, erschienen in der Zwickauer
Handschrift, in Erinnerung. Teile daraus werden auch in den Chorälen
Wachet auf, ruft uns die Stimme und Ein feste Burg ist unser Gott
zitiert.
Im 17. Jahrhundert geriet Sachs
weitgehend in Vergessenheit. Umso bemerkenswerter ist seine mehrfache
Erwähnung durch Grimmelshausen im Roman Der abenteuerliche
Simplicissimus. Erst durch Goethe, Wieland und vor allem durch Richard
Wagner, der Hans Sachs in seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg zu
einer der Hauptfiguren machte, wurde er offiziell wieder entdeckt.
In Nürnberg erinnern an Sachs
das Hans-Sachs-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz, geschaffen von dem
Nürnberger Bildhauer Johann Konrad Krausser, die Hans-Sachs-Gasse sowie
das Ehekarussell – ein Brunnen des Künstlers Jürgen Weber, dessen
Motive auf Sachs’ Gedicht "Das bittersüße eheliche Leben" beruhen.
Seine Büste fand Aufstellung
in der Ruhmeshalle in München.
Wikipedia
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